In einigen Fällen kann es vorkommen das sich der Warmwasseranschluss am Trinkwasserspeicher zusetzt. Dies passiert in Verbindung mit einer Kupferrohrinstallation. Unter ungünstigen Verhältnissen kann es durch einen elektrochemischen Prozess zwischen Opferanode und Rohrmaterial zu einem Zusetzen des Warmwasseranschlußes kommen. Abhilfe schafft die Elektrische Trennung von Kupferrohrinstallation und Warmwasserspeicher durch den Einsatz einer Isolations-Trennverschraubung.
Sollte das Warmwasser aus dem Speicher riechen und sich Dunkel gefärbt haben, ist dies in der Regel auf die Bildung von Schwefelwasserstoff zurückzuführen. Der Schwefelwasserstoff entsteht durch Sulfat reduzierende Bakterien in sauerstoffarmen Wasser. Ihre Nahrung erhalten die Bakterien aus dem von der Opferanode produzierten Wasserstoff. Es besteht bei diesem Vorgang zwar keine Gesundheitsgefährdung ? unangenehm ist es allemal. Abhilfe schafft eine gründliche Reinigung des Warmwasserspeichers, der Austausch der Opferanode und eine Warmwassertemperatur größer 60°C. Sollte das Problem damit nicht behoben werden, ist die Opferanode durch eine Fremdstromanode auszutauschen. Eine weitere Ursache für verfärbtes Wasser kann z.B. ein Korrosionsschaden am Speicher, Einspülungen durch verzinkte Wasserleitungen oder nicht durchströmte Wasserleitungen (z.B. Zirkulationsleitungen ohne Pumpe oder nicht mehr benutzte Wasserleitungen) sein.
Die Hersteller der Warmwasserspeicher haben für die Opferanode teilweise unterschiedliche Bezeichnungen. Im Grunde genommen handelt es sich immer um das selbe Bauteil. Die häufigsten Bezeichnungen sind Magnesiumanode, Anode, Speicheranode, Schutzanode, Stabanode, Gussstabanode oder auch Verzehranode
Opferanoden gibt es in verschiedenen Durchmessern, Längen und Anschlussmöglichkeiten. Die wohl häufigste Anschlussmöglichkeit ist mit Zölligem Rohrgewinde 3/4", 1", 1 1/4" und 1 1/2" Zoll. Der Durchmesser in mm bei den Zollangaben richtet sich nach EN ISO 6708 und EN 10255 für Gewinderohr. Die zweite Anschlussmöglichkeit ist mit einem Gewindebolzen M8 (selten auch M6). Der M8 Gewindebolzen ermöglicht eine isolierte Montage der Opferanode. Da es seitens der Hersteller selten eine Angabe gibt welche Größe der Opferanode in Speicher XY eingebaut ist, ist es auch nicht möglich eine Frage wie z.B. ?Welche Opferanode benötige ich für meinen Speicher?? zu beantworten. Daher sollte selbst nachgemessen werden welche Anschlussgröße (siehe Tabelle -> Rohrgrößen ) die Opferanode hat. Zusätzlich werden Angaben wie die Größe des Speichers in Liter benötigt. Anhand dieser Angaben kann dann die richtige Opferanode herrausgesucht werden.
Bei der Opferanode für Warmwasserspeicher gibt es zwei verschiedene Ausführungen. Die am häufigsten eingebaute Opferanode ist die Stabausführung. Daneben gibt es noch die Kettenanode als Problemlöser . Da die Opferanode in der Regel oben im Speicher montiert ist, kann es bei großen Speichern oder ungünstigen Verhältnissen vor Ort vorkommen das der Platz zum einführen einer Opferanode in Stabform nicht ausreicht. In diesem Fall kommt eine Kettenanode zum Einsatz.
Die Lebensdauer der Opferanode richtet sich nach der Wasserqualität (im Wasser vorhandene Salze und Mineralien), dem Nutzungsgrad (Wasserverbrauch), dem Temperaturwechsel und den vorhandenen Fehlstellen in der Emaillierung des Wasserspeichers. Die Opferanode ist jährlich bei der Wartung zu prüfen.
Opferanoden sind im Gegensatz zu Fremdstromanoden nicht Wartungsfrei und müssen jährlich überprüft werden. Im besten Fall ist eine isolierte Anode verbaut. An dieser Opferanode kann mit einem Vielfach Messgerät der Schutzstrom gemessen werden. Bei einem Schutzstrom von weniger als 300 Liter Inhalt beträgt der Richtwert min. 1mA) ist die Anode auszutauschen. Bei einer normalen Opferanode die mit einem Gewindestopfen (3/4? ? 1 1/2?) montiert wurde, muss die Opferanode ausgebaut werden und der Abtrag der Opferanode kontrolliert werden. Sollte die Opferanode nur noch 1/3 ihres ursprünglichen Durchmesser (oder Länge) haben, so ist die Opferanode zu ersetzten. Bei einem ungleichmäßigem Abbau der Anode, ist diese ebenfalls zu ersetzen. Vorgehensweise: Austausch bzw. Wartung der Opferanode Speicher auf der Kaltwasserseite absperren (Drucklos machen) und Entleerungshahn öffnen Opferanode herausschrauben und ggf. ersetzen sollte die Anode nicht ersetzt werden müssen ? nicht mit Hanf eindichten, nach Möglichkeit Teflonband in der oberen Hälfte des Gewindes nutzen. Sollte die PTFE Dichtung an der Opferanode nicht zu stark beschädigt sein, braucht hier nicht nachgedichtet werden. Wenn das Gewinde großflächig eingedichtet wird, besteht keine elektrische Leitfähigkeit zwischen Opferanode und Speicherwand ? also alles für die Katz spätestens nach der zweiten verbrauchten Anode ist der Speicher zu reinigen (Reste der verbrauchten Opferanode sind aus dem Speicher zu entfernen, da diese Opferanodenreste einen guten Nährboden für Keime etc. bilden) Speicher wieder befüllen und entlüften